EM Feldbogen in den Niederlanden

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Von wegen alles nur flach...

Bei den Europameisterschaften im Feldbogenscheißen der IFAA (international field archery assosiation) dem internationalen Dachverband des DFBV (Deutscher Feldbogen Verband) nahmen dieses Jahr zwei Schützen unserer Abteilung teil. Jonas und ich stellten uns der Herausforderung von 5 aufeinanderfolgenden Wettkampftagen mit insgesamt fast 500 Wertungspfeilen.

Los ging es am Freitag mit der Anreise nach Holland.
10 Stunden gesamte Fahrzeit mit etlichen Staus bestätigten unser Entscheidung bereits am ersten Registrierungstag vor Ort zu sein und sich erst mal zu akklimatisieren.
Das Hotel in Wageningen war eine gut Wahl mit herrlicher Aussicht auf das Rheintal.

Samstags dann die Registrierung und Bogenkontrolle auf dem Wettkampfgelände im 10 km entfernten Doorwerth. Direkt neben dem Schloss. Eine schöne Kulisse für dieses international Event. 600 Schützen aus ganz Europa hatten sich für diesen Wettkampf gemeldet.

Beim Speed-Test für Compoundbögen, die maximal 300 ft schnell sein dürfen dann schon mal der erste Aufreger. Einer meiner beiden Test-Pfeile hatte 301 ft. Mist. Mein Crono zu Hause hatte 298 gemessen. Also runterdrehen und erneut zum Test. Jetzt hatten beide Pfeile 300 ft. Test zwar bestanden, aber immer noch ein mulmiges Gefühl. Auf der Strecke wurden weitere Kontrolltests angekündigt. Wenn dort wieder 301 ft. gemessen werden sollten, wäre ich disqualifiziert. Also lieber nochmal etwas runterdrehen und die gesamte Visiertabelle im Schnelldurchgang neu einschießen. Kein optimaler Start für mich. Nächstes mal werde ich deutlicher unter die 300 ft gehen. Dann ist das schon entspannter.  :-)

Jonas mit dem Recurve hatte da keine Probleme bei der Bogenkontrolle. Dort gibt es keinen Speed Test, da der Recurve in der Regel deutlich unter den 300 ft. bleibt. Es ging jedoch die Nachricht um, dass ein Recurve-Schütze einen 110 lbs Recurve schießen würde. Irre. Dessen Pfeil war bestimmt schneller als 300 ft. Sei´s drum.

Sonntags dann der Marsch der Nationen mit der Eröffnungszeremonie. Leider wieder, wie so oft bei diesem Verband, wurde eine Laufstrecke ausgewählt bei der keine Zuschauer zu sehen waren. Ein Aufmarsch direkt im Ort wäre zwar aufwendiger gewesen, hätte aber ein vielfaches mehr Aufsehen und damit auch Werbung für unseren Sport gebracht.

Montag, Wettkampftag 1, war für uns beide erfolgreich. Jonas hatte mit 449 Ringen in der Feldrunde (28 Scheiben, 4 Pfeile pro Passe) einen guten Start. Meine 521 Ringe waren gleich ein neuer persönlicher Rekord.

Die 5 gesteckten Parcours waren sehr unterschiedlich.
1-3 in hügeligem Waldgelände, dass einen Vergleich mit hiesigen Parcours nicht zu scheuen brauchte. Von wegen, in Holland ist alles nur flach....
4-5 waren in völlig offenem und ebenem Wiesengelände direkt am Rhein. Viel Wind machte das Schiessen dort jedoch nicht einfacher.

Dienstag, Tag 2 mit der Hunterrunde. Wie am Montag 28 Scheiben mit je 4 Pfeilen. Jedoch auf die schwarzen Jagdauflagen und vielen WalkUp und Fächerschüssen.
Jonas konnte sich steigern. Meine Ringzahl ließ etwas nach, war aber noch absolut in meinen Erwartungen.

Mittwoch, Tierbildrunde am Tag 3. An diesem Tag mussten wir wieder auf 28 Scheiben, aber mit Tierbildern, eine Dreipfeilrunde schießen. Beide konnten wir mit unseren Schießleistungen leben. Etwa bei der Hälfte der Scheiben kam ich mit meiner Compoundgruppe an die Verpflegungsstation und wurden prompt zum Spendetest geladen. John (GB), unser erster Schütze zog aus und .... nagelte erst mal den Pfeil in den Crono. Speedtest, zumindest für diesen Tag beendet. Danke John ! :-)

Donnertag, erneute Feldrunde am Tag 4. Bereits nach wenigen Scheiben kam bei mir ein deutlicher Einbruch. Zu wenig Trainingseinheiten im Vorfeld zeigten nun ihre Wirkung. Mit 498 Ringen konnte ich mich aus dem Tag retten. Jonas stellte mit 468 Ringen einen neuen Persönlichen Rekord in der Feldrunde auf. An diesem Tag wurde dann auch der Speedtest für die noch fehlenden Gruppen nachgeholt. Alles ging gut. 298 ft.

Freitag, letzter Tag und wieder eine Hunterrunde. Strömender Regen und Windböen machten uns das Leben schwer. Wir durften uns aber nicht beschweren, schließlich hatte vor einer Woche der Wetterbericht noch für alle Wettkampftage dieses Wetter vorausgesagt. Mit 473 Ringen konnte sich Jonas nochmal steigern und stellte so auch in der Hunterrunde eine neue persönliche Bestleistung auf. Die 511 Ringe für mich gingen in Ordnung. Ich hatte mich aus dem Donnerstagstal wieder etwas herausgezogen und schloss mit einer 20 das Turnier ab :-) .

Am Ende:
Jonas ein hervorragender Platz 11. Ich auf einem annehmbaren Platz 35.

Fazit:
Eine tolle Bogenwoche mit super Organisation und vielen interessanten Begegnungen mit Schützen aus ganz Europa. Es hatte sich wieder gelohnt. Auch für die eigenen Englischkenntnisse.

Harald

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